Die Welt einfach mal draußen lassen, die Nachrichten vorbei gehen lassen – ob das in diesen Tagen funktioniert, ist das eine. Ob einen dann jede Nachricht weiterbringt, das andere. Heute geht es darum, die Verhältnisse auf den Kopf zu stellen – und Hoffnung zu verbreiten.
Ein bequemes Sofa, Chips, Netflix – gemütlich. Die Welt draußen lassen. Abschalten. Glücklich sein. Ja. Kann so gehen. Klar, nach einem harten Tag ist Entspannung angesagt. Darum ist ne Serie auch besser als Nachrichten: Bei der Serie wissen wir wenigstens, dass es alles nicht echt ist. Bei den Nachrichten – da kommt dann doch manchmal so ein fahles Gefühl hoch: So kann es doch nicht weitergehen. Wenn dieses Gefühl kommt, dann sollte man schnell umschalten.
Die Verhältnisse auf den Kopf stellen
Die Realität kann nämlich unglaublich entmutigend sein. Die Nachrichten von Krieg, Hunger und Terror machen uns klein und hoffnungslos. Gegen diese Hoffnungslosigkeit stellt sich unser Glaube. Jesus selbst fordert uns als Christen immer wieder heraus: Er kannte die Verhältnisse seiner Zeit genau und forderte seine Jünger auf, sie auf den Kopf zu stellen: „Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.“
Für Jesus heißt Sklave der anderen zu sein, nicht seine Würde abzugeben oder zu verlieren. Im Gegenteil, den anderen zu dienen ist für ihn die Erfüllung des Menschseins. Ein Weg, dies zu leben, ist die Möglichkeit, das Herz für die anderen zu öffnen. Das heißt, sie wirklich an uns heranzulassen, mitzufühlen, Verständnis zu haben.
Am anderen Ende ist ein Mensch
Papst Franziskus beschrieb diesen Schritt so: „Manche Situationen scheinen uns weit weg, solange wir sie nur über einen Bildschirm betrachten, z.B. auf dem Smartphone oder dem Computer. Wenn wir uns aber wirklich damit auseinandersetzen, dass wir dort mit dem einmaligen Leben konkreter Menschen konfrontiert sind, kann das ein erster Schritt sein, die Welt mit anderen Augen zu sehen.“
Wechseln wir die Perspektive. Identifizieren wir uns mit den Opfern. Erkennen wir in den Nachrichten die betroffenen Mitmenschen. Spüren wir die Ungerechtigkeit. Lassen wir Wut und Ohnmacht zu. Das sind wichtige Emotionen! Genau diese Emotionen sind der erste Schritt zu einer „missionarischen Sehnsucht.“
Lasst uns die Welt verändern
Wir wollen die Welt nicht einfach lassen wie sie ist, sondern wir wollen sie verändern. Wir wollen, dass jeder Mensch zu seinem Recht kommt. Wir spüren, was Franziskus meint, wenn er sagt: „Wir sind nicht auf die Welt gekommen, um dahinzuvegetieren, um möglichst bequem zu leben.“ Nein, im Gegenteil, wir sind auf dieser Welt, „um eine Spur, um einen Abdruck zu hinterlassen“.
Hoffnung statt Hoffnungslosigkeit verbreiten
Das klingt komplizierter als es ist. Wir können einen Abdruck hinterlassen, indem wir anderen Hoffnung schenken. Dafür müssen wir uns nur fragen, was uns tiefgründig glücklich macht. Was uns wirklich tiefe Freude schenkt. Und dann diese Erfahrung weitergeben. Das steckt an, das stellt die Welt auf den Kopf: Wenn Hoffnung statt Hoffnungslosigkeit verbreitet wird.
Arsch-Hoch-Challenge des Tages
Papst Franziskus macht uns Mut. Und er fordert uns heraus: „Entscheide dich dafür, die Gemütlichkeit des Sofas gegen ein Paar Schuhe zu tauschen.“ Mache dich auf Wege, die neue Horizonte öffnen und die andere Freude und Hoffnung schenken!
Sei für heute ein Missionar: Erzähl wenigstens einer anderen Person von deinen Träumen und von deinen Hoffnungen für dein Leben und für die ganze Welt. Vor allem aber erzähle von dem, was Dir in Deinem Leben wirklich tiefe Freude schenkt.
Also, raus aus den Federn und rein in die Challenge – ist ja schließlich Fastenzeit.
Autoren: Patrick Vey OMI, Sebastian Veits
Sprecher: Sebastian Veits