Für wen eigentlich?

Erfolg haben, Ergebnisse erzielen, Früchte bringen. Wozu eigentlich? Und vor allem: Für wen sollen wir Früchte bringen?

Die anderen

„Wenn jeder an sich denkt, dann ist an alle gedacht.“ Es gibt Leute, die sich auf Kosten anderer bereichern, und dann die Früchte ihrer vermeintlichen Arbeit genießen. Mir kommen einige Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft und sogar aus dem Bekanntenkreis in den Sinn. Sie strengen sich nicht besonders an. Sie gehen gelegentlich sogar über Leichen. Gut ist, was nützt. Wenn sie etwas brauchen, holen sie es sich, egal wann, egal, wie es den anderen dabei ergeht. Rücksichtslos. Frei nach dem Motto: das macht doch jeder, also halb so wild. Eine solche Haltung ist zerstörerisch und gefährlich. Nicht nur für die anderen, sondern auch für mich selbst.

Harte Ansage

Jesus macht deutlich, was mit denen passiert, die nur sich selbst im Blick haben. Warnungen, die immer und immer wieder in den Wind geschossen werden, rächen sich.
„Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.“ (Mt 21,43)

Eine harte Ansage. Manche denken: Gut nur, dass mich das nicht betrifft. Bei mir ist ja alles in bester Ordnung. Ich bin schließlich getauft und kein schlechter Mensch. Die anderen dagegen, die sind es, die sich ändern müssen. Klar mache ich auch Fehler, aber das passiert doch jedem mal.

Genau da liegt das Problem. Wenn ich selbstzufrieden bin,  mich mit den anderen vergleiche, nur um mich ins beste Licht zu rücken, werde ich kolossal scheitern. Und das verlieren, was ich für sicher hielt.

… und ich

Als Christ bin ich dazu gerufen, gute Früchte hervorzubringen. Wenn ich nur auf mich schaue, kann ich dem Auftrag Jesu niemals gerecht werden. Ich brauche dafür ein großes Herz und einen weiten Blick. Einen Blick, der zuerst auf Jesus geht und einen Blick für die anderen. Die Früchte, die ich bringen soll, sind schließlich nicht nur für mich bestimmt. Sie sollen vor allem anderen helfen, ihren Weg zu Jesus zu finden. Diese Früchte kommen aus dem Geist und aus dem Herzen. Hinweise, wie das funktionieren kann, gibt der Apostel Paulus, wenn er sagt:
„Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! (…) Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.“ (Phil 4,8-9)
Selbstzufriedenheit, Neid, Verachtung, Gier stoßen sauer auf. Frieden soll unser Denken, Fühlen und Handeln begleiten. Dann wird unser Handeln reiche Frucht bringen.

Autor und Sprecher: Michael Klee OMI

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