Bitte berühren!

Wer kann das Glauben: Jesus ist auferstanden! Selbst die Jünger nicht. Sie brauchen am Anfang mehr als Worte.

Von Abstand halten und Berührungsverbot können wir ja ein Lied singen, aber nicht heute! Denn heute geht es auf Tuchfühlung mit ausdrücklicher Einladung. Aber es geht nicht ums Kuscheln, sondern um knallharte Beweisführung. Der auferstandene Jesus lädt seine Jünger ein, ihn anzufassen.

Eben jenen rutschte wohl beim Anblick ihres totgeglaubten Freundes das Herz in die Hose und sie dachten einen Geist zu sehen. Gut das Jesus soviel Geduld hat und sagt: Fasst mich doch an, und begreift…

Berührung, touch auf Englisch. Wie oft berühren wir unseren Touch-Screen und begreifen dabei leider gar nichts? Hand aufs Herz, wer wischt nicht selten gedankenverloren auf irgendwelchen elektronischen Geräten umher und hat den eigentlichen Grund längst vergessen. Ich nehme mein Smartphone in die Hand, um eine wichtige Nachricht zu tippen und es endet damit, dass ich mir hoppelnde Hasen und klavierspielende Hunde anschaue… Was wollte ich noch gleich?

Fest der Sinne

Genau, davon berichten, dass Jesus seinen Jüngern ein echtes Festival der Sinne anbietet. Erstmal HÖREN sie von der Auferstehung Jesus, das führt dann zu langen und breiten Diskussionen, ob und wie das überhaupt sein kann. Dann SEHEN sie ihn in ihrer Mitte und denken zu Halluzinieren. Da bietet Jesus ihnen auch noch an: „FASST AN und begreift, ein Geist hat kein Fleisch und keine Knochen.“ Und schließlich schnabuliert Jesus auch noch einen Fisch vor ihren Augen. Ja, es fehlt nur noch, dass jemand einen Geruchstest anordnet, um die Verwesung auszuschließen.

Irgendwie sind diese Berichte immer sehr tröstlich, denn wir Verstand gesteuerten Menschen tun uns eben schwer mit all dem, was gegen die Logik geht. Wie soll ein Toter auferstehen? Zum Glück gibt es solche Texte in der Bibel: Denn wenn da stehen würde, alle hatten damit gerechnet Jesus wiederzusehen, dann wäre doch irgendetwas faul an der Sache.

BlackBox Ostern

Und es macht Mut zu lesen, dass Jesus eben nicht so einfach „zu begreifen“ ist. Selbst für seine Jünger nicht und selbst dann nicht, wenn man ihn anfassen darf. Erst als Jesus ihnen die Augen für die Schrift öffnete verstehen sie.

Zum Glück geben sie die Datenbank mit Wissen immer weiter. Die BlackBox mit dem Ostergeheimnis ist tief in der Kirche verankert. Ich habe davon gehört, ich habe  viele Darstellungen hiervon gesehen und kann den Leib Christi in der Eucharistie sogar schmecken. Tuchfühlung ist angesagt, nicht nur ich will Jesus anfassen, sondern auch er möchte mich berühren.

Haut, Herz, Hand

Sehr wahrscheinlich überspringt die Berührung Jesu das Sinnesorgan der Haut und platziert sich direkt in unserem Herzen, breitet sich von dort wohlig und friedlich in unserem ganzen Körper und in unserem ganzen Sein aus.

Aber aufgepasst, die Berührung Jesu, kann genauso gut wildes Herzklopfen und spannungsvolle Erwartung mit sich bringen. Mit Jesus wird es nicht nur kuschelig, sondern es geht auch um knallharte Beweisführung: Wenn Jesus auferstanden ist, dann lebt er! Auch noch heute, mitten unter uns! Dafür öffnet er uns die Augen und macht uns zu seinen Zeugen. Na, dann los, Smartphone in die Hand und diese wichtige Nachricht heute mindestens an eine Person weiterleiten: Freu dich, dein Erlöser lebt, er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja.

Sr. Kathrin Vogt

1 Kommentar zu „Bitte berühren!“

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