Trinität. Ein Gott in drei Personen. Wer soll das verstehen? Richtig verstehen tut es keiner. Aber es gibt eine wesentliche Botschaft dieser Lehre.
Zwei mal drei macht vier.
Widdewiddewitt und drei macht neune.
Ich mach‘ mir die Welt.
Widdewidde wie sie mir gefällt.
Das ist die einfache mathematische Rechnung von Pipi Langstrumpf. Oder besser gesagt, sie schafft sich ihre eigene Realität, in der die Mathematik nicht ganz so wichtig ist. So machen Kinder das. In ihrer Welt sind die Dinge oft einfacher als in der komplizierten Welt der Erwachsenen.
Der Glaube an den dreifaltigen Gott
Am kommenden Sonntag feiert die Christenheit den Dreifaltigkeitssonntag. Und auch da könnte man meinen, wir rechnen als Christinnen und Christen im Stil von Pipi Langstrumpf. Eins, plus eins, plus ein gleich eins. Wie soll das denn gehen: Ein Gott in drei Personen? Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott, der Geist ist Gott. Aber sie sind nicht drei, sondern eins. Was soll das?
Der Glaube an einen Gott in drei Personen, also an einen dreifaltigen oder dreieinen Gott ist eine tiefe christliche Glaubenswahrheit, die schon für die ersten christlichen Generationen in der heiligen Schrift begründet liegt. Aber was bedeutet es, an einen Gott zu glauben, der gleichzeitig drei ist?
Ein Gott, der Gemeinschaft ist
Gott, so glauben wir, ist in sich selbst Gemeinschaft. Wir glauben nicht an einen Gott, der sich selbst genügt, der niemanden braucht, der einfach für sich selbst existiert. Der christliche Glaube bekennt einen Gott der Liebe, einen Gott, der in sich selbst Liebe ist, einen Gott, der sich selbst verschenkt. Und das geht nur in Gemeinschaft. Aber damit nicht genug! Gott will uns in diese Gemeinschaft mit hineinnehmen. Indem der Sohn, die zweite Person der Dreifaltigkeit, in Jesus Christus Menschen geworden ist, hat Gott seine göttliche Gemeinschaft für immer für uns, Seine Geschöpfe, geöffnet. Er will uns teilhaben lassen an Seiner Liebe. Deshalb schenkt er uns Seinen Heiligen Geist.
Lass dich hineinziehen!
Und wenn das jetzt alles für dich ein wenig theologisch klingt, dann macht das nichts. Wichtig ist, dass dieser Gott Gemeinschaft haben möchte mit dir, dass Er dein Herz mit Seiner Liebe füllen möchte. Und Er kann das, weil er selbst in sich liebende Gemeinschaft ist. Und sich dort hineinziehen zu lassen, ist einfach wunderbar!
Ja, manchmal ist die Welt der Erwachsenen, unsere Welt, kompliziert. Da tut es gut zu wissen, dass ich an einen Gott der Liebe glauben darf, mit kindlichem Vertrauen, das mich tiefer erkennen lässt, dass eins, plus eins, plus eins tatsächlich eins sein kann.
P. André Kulla OMI