Heute fordert Jesus uns heraus: Bittet, und es wird euch gegeben, ist seine Aufforderung im Evangelium. Aber, wie geht das eigentlich “richtig beten”? Der blinde Bartimäus hilft da weiter. Und natürlich die Challenge des heutigen Tages.
Es wird euch gegeben
Betest du oft? Beten ist manchmal gar nicht so einfach: Reicht es, wenn ich die Worte nur still in meinen Gedanken ausspreche?
Oder muss ich immer laut beten – mit einem Kreuzzeichen vorweg?
Eigentlich bete ich nur, wenn etwas schlimmes passiert ist. Hilft Gott mir auch, wenn ich sonst wenig an ihn denke? Und wie funktioniert eigentlich richtiges Beten?
Als Christen glauben wir: Da ist jemand, den wir ansprechen können. Dem wir vertrauen können. Der geduldig auf uns wartet und uns nur Gutes geben möchte. Gott selbst sagt ja von sich “Ich bin da”. Im Text des heutigen Matthäus-Evangeliums formuliert Jesus ganz deutlich zum Thema beten: „Bittet, und es wird euch gegeben!“
Dabei ist es gar nicht so einfach, Gott um etwas zu bitten. Wer möchte sich schon anmaßen, besser als Gott zu wissen, was gut tut? Und beim Vater Unser klingen uns doch die Worte im Ohr: „Dein Wille geschehe“. Wir wissen: Die Pläne, die wir uns für unser Leben machen, sind nicht immer auch Gottes Pläne für uns.
Wie also können wir die Aufforderung Jesu verstehen, dass wir um etwas bitten sollen und es dann auch erhalten? Dazu können wir im Lukas-Evangelium etwas ziemlich großartiges lesen, in Kapitel 18 heißt es: Gott wird seinen Auserwählten, die Tag und Nacht nach ihm rufen, unverzüglich Recht verschaffen.
Ein gutes Gebet ist konkret
Gott möchte also ganz konkret, dass wir im Gebet unsere Sorgen und Bitten vor ihn tragen. Gott möchte, dass wir ganz konkret Menschen und Situationen im Kopf haben, die gelöst, geändert und gesegnet werden sollen. Gott möchte aber auch, dass wir beharrlich sind im Gebet und darin nicht nachlassen. Dafür erhalten wir das tiefe Versprechen, dass er uns unverzüglich Recht verschaffen wird und unsere Bitten erhört.
Und hier kommt der Knackpunkt: Das Wort „unverzüglich“. Heißt es doch, dass etwas „sofort“ passiert. Aber was bedeutet schon in Gottes Augen Zeit?
Und so können wir Gott im Gebet nur unsere Vorschläge bringen, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf „Herr, dein Wille geschehe, aber vielleicht kann die Lösung ja so aussehen?“
Mach es wie der blinde Bartimäus
Immer wieder findet sich in der Bibel die Aufforderung Jesu an uns, konkret zu werden und auszusprechen, was wir Menschen brauchen. Besonders deutlich wird es bei der Heilung des blinden Bartimäus im Lukas-Evangelium. Da hört ein blinder Mann Jesus an sich vorbeigehen und fängt an, ihn um Hilfe anzurufen. Erst wird er von den Umstehenden gerügt, Jesus nicht zu belästigen, dann aber bittet Jesus ihn zu sich. Als Bartimäus vor Jesus steht, fragt dieser ihn: „Was willst du, dass ich dir tue?“ Als ob Jesus nicht gesehen hätte, dass der Mann blind ist und wahrscheinlich wieder sehen möchte! Warum stellt Jesus so eine überflüssige Frage? Die Antwort findet sich in der Person des Bartimäus. Er muss erkannt haben: Jesus ist meine einzige Chance, wieder sehen zu können. Durch seine Bitte setzt er alles auf eine Karte und zeigt gleichzeitig, wie tief sein Glaube ist, von Jesus geheilt werden zu können.
Bartimäus darf uns ein Vorbild sein. Jesus ist auch unsere einzige Chance. Wir sind Kinder Gottes. In diesem Wissen dürfen wir unseren Vater darum bitten, uns in unserem Alltag nahe zu sein und unsere Gebete zu erhören. Was ER daraus macht, bleibt immer noch IHM überlassen, denn „dein Wille geschehe“.
Die Arsch-Hoch-Challenge des Tages:
Lasst uns das Angebot von Jesus annehmen. Dass wir mit unseren Sorgen zu ihm kommen können und darauf vertrauen können, dass er alles gut machen wird. Beten wir heute ganz konkret um etwas, das uns beschäftigt: Um Menschen in unserem Umfeld, die Hilfe benötigen. Um schwierige Situationen im Alltag oder Beruf. Um Politiker und Weltgeschehen. Bleiben wir beharrlich im Gebet und vertrauen darauf, dass Jesus uns wird, um was wir ihn bitten.
Raus aus den Federn, rein in die Challenge – ist ja schließlich Fastenzeit.
Autorin: Teresa Zecchin
Sprecherin: Carolin Hoffmann