Ja oder Nein – Wenn dich jemand fragt, ob du ihm helfen kannst, hast du die Wahl. Manchmal fällt sie leicht, manchmal schwer. Eine der wohl schwierigsten Entscheidungen musste Maria treffen: Sie sollte ein Kind kriegen; den Erlöser der Welt. Und sie gab Gott ihr “Ja” – nicht nur einmal, sondern jeden Tag wieder.
Wir suchen jemanden, der den Dienst des Kommunionhelfers oder der Helferin im Sonntagsgottesdienst übernehmen möchte. Wenn es Dir gefällt auch regelmäßig. Oder hast du Lust, in der Gemeinde Jugendarbeit zu machen und mitzugestalten?
Klar, die Antworten auf diese Fragen können je nach Umstand und fragender Person ganz unterschiedlich ausfallen. Schließlich geht es nicht darum dem Bruder oder der besten Freundin beim Auszug aus der WG zu helfen. Das kostet ja nur einen Samstag Deiner Freizeit. Es ist auch nicht dieser eine Arbeitskollege: Der fragt ja ständig ob jemand für ihn die Schicht übernehmen kann. Und dann auch immer am Wochenende. Da schaust Du lieber kurz alibimäßig in die Kalenderapp und vertröstest ihn auf das nächste Mal. Voll einfach. Kein schlechtes Gewissen.
Gott traut dir was zu
Aber Mitarbeit in der Gemeinde? Nicht nur einmal, sondern regelmäßig und auf unbestimmte Zeit? Da denkst Du lieber erstmal drüber nach. Kannst Du das überhaupt? Jugendarbeit? Wahrscheinlich eher nicht. Und jede Woche Treffen, die vorbereitet werden müssen. Nach der Arbeit sich noch sowas aufhalsen? Ehrlich gesagt will Du das doch gar nicht.
Aber was, wenn Du doch ja sagst? Schließlich fragt Dich jemand, weil er Dir zutraut, ihm helfen zu können. Vielleicht schätzt Du Dich falsch ein. Vielleicht hast Du Stärken, von denen Du bisher nichts wusstest. Es könnte ja doch mehr daraus entstehen. Für die Jugendlichen, für die anderen Betreuer und die ganze Gemeinde. Du hast die Wahl.
Maria sagt “Ja” - bedingungslos
Auch Maria hat in diesen Tagen eine Wahl. Wir werden im Evangelium hören, wie der Engel Gabriel ihr erscheint und ihr ankündigen wird, dass sie bald einen Sohn empfangen wird und sie ihm den Namen Jesus geben soll. Das ist ein sehr konkreter Plan und Marias Mitspracherecht scheint eher eingeschränkt zu sein. Aber erst nach ihrer Zustimmung verschwindet der Engel wieder.
Im Vergleich zur Anfrage zur Hilfe beim Umzug oder der Mitarbeit in der Gemeinde ist ein Kind zu bekommen natürlich eine andere Hausnummer. Und so, wie der Engel sich ausdrückt, wird es auch kein durchschnittlich begabtes Kind werden, sondern der Erlöser Israels und der ganzen Welt. Und nicht einmal den Namen darf sie sich aussuchen. Keine werdende Mutter stellt sich das so vor. Und jeder von uns hätte verstanden, wenn Maria Nein zum Engel und seinen Vorgaben gesagt hätte. Das wäre ihr gutes Recht gewesen. Und Gott hätte sich ihr nicht aufgezwungen. Maria selbst musste es ganz wollen. Denn wenn dieses Ja zu Gottes Plan und dem kleinen Jesuskind nicht von ganzem Herzen gekommen wäre, wie hätte sie ihn aufziehen und lieben sollen? Sie gab Gott dieses Ja! zu seinem Plan. Sehr spontan. Keine Bitte um Bedenkzeit oder Rücksprache mit ihrem Verlobten Josef. Man kann fast von einer Bauchentscheidung sprechen. Ohne langes Nachdenken gab sie Gott ihr Ja. Und sie gab es ihm nicht nur einmal, sondern jeden Tag für den Rest Ihres Lebens. Ohne zu wissen, dass es sie letztlich auch nach Golgota führen würde.
Sag doch auch mal “Ja”!
Ich möchte Dich dazu einladen auch öfters Ja! zu sagen. Fast so wie Maria. Natürlich nicht immer und überall, aber doch da, wo Du bisher vielleicht etwas zurückhaltend warst. Oder zu faul. Oder Dir das Selbstvertrauen gefehlt hat. Denn Gott braucht Dein Ja! In Deiner Familie, bei Deinen Freunden, in Deiner Gemeinde. Du musst Dich für ihn entscheiden und ihm eine Chance geben hier in dieser Welt wirken zu können. Nicht nur für Dich, sondern für alle um Dich herum.
Autor und Sprecher: Marc Zecchin