Wieviel kann man denn für andere geben? Muss ich nicht erst mal schauen, was ich mir selber leisten kann?
Das liebe Geld. Kennen Sie diese Sprüche auch? „Wir stehen vor einer Inflation. Legen Sie Ihr Geld krisensicher an. Handeln Sie jetzt!“ Es ist natürlich klug und richtig vorzusorgen und nicht einfach in den Tag hineinzuleben. Etwas Weitblick ist immer geboten. Gerade das Thema Absicherung im Alter bewegt viele Menschen. Angst vor der Zukunft oder dem Ungewissen sind es, die Menschen dazu bringen Sicherheiten zu suchen. Ohne Sicherheit kann der Mensch nicht leben. Es gibt für jeden von uns ein Grundbedürfnis danach. Wann bekomme ich die nächste Mahlzeit? Wo werde ich heute übernachten? Wann sehe ich meine Familie oder Freunde wieder? Geht es ihnen gut? Diese und andere Fragen sind existenziell. Um sich abzusichern, muss man zunächst etwas investieren. Doch sollte man gut prüfen, wem man sich dabei anvertraut. Nicht wenige suchen einen Vorteil aus der Angst anderer zu schlagen. Eine Gemeinheit? – Gewiss.
Alles geben und trotzdem mehr bekommen?
Am kommenden Sonntag hören wir: Das ist ein alter Hut. Jesus ist mit seinen Jüngern im Tempel und warnt vor der Scheinheiligkeit und dem Betrug vermeintlicher Edelmänner. Er lobt zugleich das Gottvertrauen einer armen Witwe. Anstatt eines kleinen Teils gibt sie alles was sie hat im Vertrauen, dass Gott es vergelten wird. Sie gibt gewissermaßen ihr Leben hin. Die Hingabe an Gott geht nur im tiefen Vertrauen. Glaube ich, dass Gott mir nichts wegnimmt, sondern mich im Überfluss beschenken wird?
Wir reden hier nicht von Geldspenden, sondern einem Leben, das auf einer tiefen Beziehung zu Gott aufbaut. Jesus selbst hat sich ganz für uns hingegeben durch seinen Tod am Kreuz. Das Lösegeld ist also bezahlt. Wer clever investieren und sich absichern will, ist gut beraten alles auf Ihn zu setzen.
Fr. Michael Klee OMI