Erfolg – in Gottes Augen

Nutze die Fastenzeit, um den Blickwinkel zu verändern. Es ist nicht wichtig, Erfolg und Ansehen zu erreichen. Du bist bereits wertvoll und geliebt. Das, was du hast und was du bist für andere einzusetzen ist echter Erfolg.

Erfolg ist harte Arbeit

Erfolg haben. Geachtet und angesehen sein. Etwas erreichen. Viele Menschen sind bereit, dafür so einiges zu investieren. Auch wenn es Zeit und Mühe kostet, es lohnt sich. In der Schule, in der Ausbildung haben wir uns angestrengt, später dann so manche Überstunde geleistet, auch außerhalb der Arbeit ordentlich Gas gegeben. Doch ganz so einfach ist es nicht. Schließlich bleibt der Erfolg im Leben manchmal aus. Da haben wir wirklich Einsatz gezeigt, auf vieles verzichtet, manche Mühe auf uns genommen – doch das Ergebnis lässt zu wünschen übrig. Und jetzt? Wer nichts erreicht, ist auch nichts wert?

Gott hat einen andern Blick

Gott hat einen anderen Blick auf uns. Was uns in Gottes Augen groß macht, ist was wir für andere geben können. Es geht um unsere Talente. Um unsere Stärken, unsere Persönlichkeit und das, was wir an Zeit und Möglichkeiten haben. Aber nicht, um möglichst viel oder möglichst Großes zu erreichen, sondern weil es die Möglichkeit bietet, für andere etwas zu geben. Für diejenigen, die uns nahestehen, genauso wie für diejenigen, die uns ferner sind.

Nichts anderes ist es, was Jesus mit seinem Leben tut. Er investiert alles, was er ist und was er hat, damit andere neu anfangen können. Damit wir erkennen, dass wir frei und erfüllt leben können. Als er schließlich sein Leben gibt, ist das die Zusammenfassung all dessen. „Seht, mein Knecht hat Erfolg, er wird groß sein und hoch erhaben.“ (Jes 52,13) Diesen Text aus dem Buch Jesaja hören wir am Karfreitag im Gottesdienst. Hier besteht der Erfolg darin, nach menschlichen Maßstäben alles zu verlieren, zu sterben. Weil der Erfolg gerade darin liegt, alles für andere zu geben.

Du bist schon reich

Es lohnt sich also, den Blickwinkel zu ändern. Nicht Erfolg und Ansehen sind das, worum es wirklich geht, sondern „Diener“ zu sein. Doch dafür muss man sich nicht klein machen oder sich als wertlos ansehen. Es ist auch nicht nötig direkt zu denken, wir müssten unser Leben verlieren. Wichtig ist vor allem, dass wir erkennen, was wir geben können. Jeder hat etwas, was er verschenken kann. Zum Beispiel Zeit für einen, der allein ist. Ein offenes Ohr und die Fähigkeit zuzuhören für eine, die voller Sorgen ist. Humor und Fröhlichkeit für eine, die eine Aufmunterung braucht. Ganz praktische Unterstützung und Hilfe für jemanden, der mit den notwendigen Arbeiten überfordert ist.

Der entscheidende erste Schritt wird immer sein, dass wir uns klar machen, wie wertvoll wir jetzt bereits in Gottes Augen sind.

Challenge des Tages

Nutze die Fastenzeit, um den Blickwinkel zu verändern. Es ist nicht wichtig, Erfolg und Ansehen zu erreichen. Du bist bereits wertvoll und geliebt. Das, was du hast und was du bist für andere einzusetzen ist echter Erfolg.

Es wird leichter, das nicht zu vergessen und zu verinnerlichen, wenn wir uns täglich daran erinnern. Schreib dir in einem Satz auf, was du hast und was du für andere einsetzen kannst. Hänge einen Zettel mit diesem Satz, der dich daran erinnert, da auf, wo du ihn täglich siehst: neben deinem Bett, an deiner Zimmertür, über dem Spiegel im Badezimmer. …

Raus aus den Federn, rein in die Challenge – ist ja schließlich Fastenzeit.

Autor: P. Jens Watteroth OMI
Sprecher: Sebastian Veits

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