Öffnung durch Liebe

An Ostern öffnete sich mehr als das Grab. Auch der Bund Gottes mit den Juden wurde geöffnet: Für alle Völker. Aber wenn nicht mehr die Zugehörigkeit zu einem Volk relevant ist, um zu Gott zu gehören. Was dann?

Was will der denn hier?

Wenn ich die Nachrichten sehe, geht es um vieles, aber vor allem um Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten. Besonders wenn Wahlen anstehen, versuchen Parteien immer wieder die Konkurrenz schlechtzureden. Lagerdenken ist an der Tagesordnung und zieht sich durch die ganze Gesellschaft. Natürlich steht man selbst auf der richtigen Seite und weiß, wo der Gegner ist. Das gibt eine gewisse Orientierung.

Zugegeben: Es ist angenehm Gleichgesinnte um sich zu haben und nicht immer alles ausdiskutieren zu müssen. Aber wir sollten eben auch bedenken, dass niemand die Wahrheit gepachtet hat.

Der heilige Petrus macht eine Erfahrung der „anderen Art“: Er trifft bei seinen Missionsreisen auf Heiden wie den römischen Hauptmann Cornelius. Gemeindemitglieder, die dem Judentum entstammen, sind entsetzt, dass Petrus diesen Heiden tauft. Aber sie erkennen schließlich, dass die Liebe Gottes für alle Menschen da ist. Denn Gott schaut nicht auf die Person, „sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.“ (Apg 10,35)

Oberste Maxime

Allein: Gott zu fürchten und tun was recht ist, ist nicht verkehrt, aber unvollkommen. Im Johannesevangelium wird Jesus deutlich, wenn er zu seinen Jüngern sagt, worauf es ankommt. Es gibt eine Grundbedingung für das gute und rechte Tun: die Liebe. Gott hat uns zuerst geliebt. Erst dadurch sind wir überhaupt dazu fähig. Seine Liebe ist Geschenk und Aufgabe zugleich. Wer die Freundschaft Jesu will, tut nicht nur was recht ist, sondern liebt. Das Einhalten von Geboten ist die logische Antwort darauf. Machen wir uns also bewusst, dass wir geliebt sind. Leben und handeln wir dann aus dieser Liebe, werden wir reiche Frucht bringen; wie die Reben, die am Weinstock bleiben.

Frater Michael Klee OMI

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