Die Sonne scheint, die Pflanzen blühen – und meistens steigt dann auch unsere Stimmung. Das Licht und die Wärme tun so gut! Den Frühling finden wir auch in der Bibel – in den Texten der Offenbarung.
Endlich ist er wieder da – der Frühling. Die ersten Sonnenstrahlen bahnen sich durch die Wolken ihren Weg, wecken die Natur aus dem Winterschlaf und erfreuen unsere Herzen. Manchmal erinnere ich mich an Goethes Osterspaziergang, wenn ich derzeit einen kleinen Streifzug durch das frische Grün unternehme. „Im Tale grünet Hoffnungsglück“, heißt es in einem seiner bekanntesten Gedichte.
Eine Wohung in unserem Herzen
Auch in der Bibel finden wir mutmachende Zitate. In der Offenbarung lesen wir, dass Gott in unserer Mitte wohnen und bei uns sein wird. Er habe gar seine Wohnung unter uns. Doch er lebt nicht als neuer Nachbar in unserem Mehrfamilienhaus. Nein, er möchte direkt in Dein Herz einziehen. Gewährst Du ihm dort eigentlich ein Zuhause, oder ist es von einer Stahlkette und zig Schlössern versperrt?
Wir teilen unseren Lebensraum, unsere Gedanken und Gefühle am liebsten mit Menschen, die uns vertraut sind. Mit Menschen, die wir achten und lieben, und die einen besonderen Platz in unserem Herzen einnehmen. Wo findet Gott einen Platz in Deiner Wohnung? Vielleicht sitzt er in der kommenden Woche öfter bei Dir oder Eurer Familie am Küchentisch, wenn ihr von Eurem Tag erzählt, ein Tischgebet sprecht oder einem lieben Menschen einfach nur zuhört. Dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut, würde es in einem Lied heißen.
Trost in unserer Trauer
Die Offenbarung geht jedoch noch weiter: „Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.“ Was für eine hoffnungsschwangere Aussage! Gott trocknet unsere Tränen, führt uns aus jedem Joch und nimmt sogar dem Tod den schwarzen Mantel ab. Vor wenigen Tagen durften wir von der Auferstehung erfahren, den Glauben daran stärken und mit diesem Schwung nach dem Osterfest unseren Alltag bestreiten. Doch plötzlich nehmen uns auch wieder diese dunklen Momente ein. Ein geliebter Mensch stirbt oder leidet an einer schweren Krankheit, nicht weit von uns herrschen Krieg und Armut, der Alltag wächst über den Kopf, eine schwere Prüfung naht, Beziehungen brechen auseinander oder böse Worte können nicht zurückgenommen werden. Genau dann ist Gott unter uns. Er möchte unsere Tränen trocknen; uns ermutigen Vergangenes hinter uns zu lassen, und gestärkt von seiner Liebe etwas Neues zu wagen, zu vergeben oder den ersten Schritt zu tun, zu hoffen und uns wieder zu freuen.
Ja, ich wage zu sagen, die Worte aus der Offenbarung lassen mit Gott den Frühling in unsere Seelen einziehen.
Autorin und Sprecherin: Elisabeth Schaab