Messias. Retter. Der, der das Reich Gottes bringt. Die Hoffnung, die die Jünger in Jesus gesetz haben, war riesig. Und sein Tod am Kreuz eine Katastrophe. Aber Jesus kam zurück – mit einer wichtigen Botschaft: IHR werdet meine Zeugen sein.
Fußballfans und Sportbegeisterte kennen es: Selbst wenn es schlecht aussieht, das Spiel schon verloren scheint und fast zu Ende ist – ist eben noch nicht alles vorbei. Wie oft schon, ist der entscheidende Treffer gerade in der Nachspielzeit gefallen? Der Ausgleich in letzter Sekunde, der die Mannschaft vor dem Abstieg rettet. Der Siegtreffer quasi zeitgleich mit dem Abpfiff und die Meisterschale ist sicher. Und so manches Endspiel entscheidet sich ja auch erst im Elfmeterschießen, längst nach der Nachspielzeit.
Immer wieder wird dabei die Hoffnung auf einen einzelnen Spieler gesetzt. Jetzt wird nochmal jemand eingewechselt, von dem man sich erhofft, dass er das Spiel noch dreht, jetzt liegt der Blick ganz besonders auf dem Star der Mannschaft, von dem man weiß, dass er die entscheidenden Tore besonders gut kann.
Jesus, der Hoffnungsträger
Für die Jüngerinnen und Jünger Jesu war es kein Spiel, sondern eine sehr ernsthafte Sache. Jesus haben sie als Messias erkannt und ihre ganze Hoffnung auf ihn gesetzt. Endlich! Der, der Rettung bringt, Befreiung, das Reich Gottes. Und sicher hatten sie ganz unterschiedliche Vorstellungen, was das bedeutet und wie das konkret aussieht.
Sein Tod am Kreuz – die Katastrophe schlechthin. Nicht nur, dass sie einen guten Freund und Vertrauten verloren haben – die Hoffnung auf den Messias muss in diesem Augenblick ebenso zerbrochen sein.
Da scheint es ganz klar, dass nach der Auferstehung die Hoffnung wieder aufflammt. Es ist doch noch nicht alles verloren. Noch ist alles möglich, jetzt muss Jesus doch handeln – und so bricht die Frage aus ihnen heraus: „Stellst du JETZT das Reich Gottes her?“
Die falsche Perspektive: Es liegt in UNS
Die Antwort Jesu wird in der Apostelgeschichte berichtet. Aber er sagt weder Ja noch Nein. Ein wenig ausweichend antwortet er und doch sehr klar und direkt: IHR, sagt er zu denen, die ihm zuhören, IHR werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und meine Zeugen sein.
Was beim Fußball Binsenweisheiten sind, nämlich, dass das Spiel 90 Minuten dauert und manchmal auch 120 oder bis ins Elfmeterschießen und dass es darum immer noch zu gewinnen ist. Und dass kein Spieler allein das Spiel gewinnt, sondern es immer auf die Mannschaft ankommt – das gilt im Glauben an den Messias bis heute. Es ist immer und überall möglich, dass was im Leben und in der Welt geschieht, nochmal neu in die Hand zu nehmen. Auch wenn es aussieht, als wäre kaum noch etwas machbar: die Hoffnung, dass das Leben siegt, die können wir immer haben.
Wir alle können den Unterschied machen
Aber wer dann die Hände in den Schoß legt und sagt: Jetzt muss Jesus ran, er ist schließlich der Messias, der uns rettet – der vergisst, dass er schon seinen Jüngern klar gemacht hat, dass das Leben und diese Welt in unserer Hand liegen. Er wirkt und hilft und stärkt – das macht er ebenfalls klar – durch seinen Heiligen Geist, der in uns lebt. Aber entscheidend ist das, was wir tun, mit seiner Hilfe und Unterstützung und in seinem Sinn. Denk daran: du hast die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und du wirst Gottes Zeuge sein! Heute ist der Tag, um damit zu beginnen.
Autor und Sprecher: P. Jens Watteroth OMI