Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist

Als Christen glauben wir an EINEN Gott. Und trotzdem beten wir mal zum Vater, mal bitten wir Jesus um Hilfe und mal soll uns der Heilige Geist begleiten. Drei Personen und doch eins? Ein Erklärungsversuch.

„Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Das haben wir alle schon mal gehört, wenn wir bei einer Taufe dabei waren. Doch warum im Namen des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes? Warum drei Personen? Es gibt doch nur einen Gott!

Genau diese Frage war bei uns letztens Thema am Küchentisch. Da fragte mein Sohn, wie er das mit dem dreieinen Gott erklären könnte. Wir glauben doch an einen Gott und nicht an drei. Wobei die Frage nach dem Heiligen Geist die schwierigste ist. Hier und heute ein Erklärungsversuch.

Die Familie “Gott”

Erst vorweg: Die Kirche hat sich das nicht ausgedacht, sondern es war Jesus selber, der das gesagt hat. Es steht am Ende des Matthäus Evangeliums. Doch was hat es damit auf sich?

Wenn wir uns vorstellen, dass „Gott“ so was wie ein Familienname ist, dann ist “Abba” – der Vater, wie Jesus ihn selber nannte, die erste Person.

Die zweite Person in der Familie “Gott” ist Jesus. Er ist als Mensch auf die Erde gekommen, um uns von seinem Vater, dessen Botschaft und vom Reich Gottes zu erzählen. Doch Jesus war nicht einfach nur Mensch – er war vollkommen, selbst göttlich. Aber er ist nicht dieselbe Person wie Gott, sonst hätte er ihn nicht mit „Du“ mit „Vater“ angeredet. Somit ist Jesus die zweite Person in der „Familie Gott“.

Aber wie kommt jetzt der Heilige Geist ins Spiel?

Der Heilige Geist ist in der Bibel kein Unbekannter. An verschiedenen Stellen im Alten Testament wird er schon erwähnt. Wobei er da noch keine eigenständige Person ist, sondern eher als der gute Geist verstanden wird, der von Gott ausgeht. So etwas wie die liebevolle Gesinnung Gottes, oder die lebendig machende Kraft, die von Gott her in die Welt kommt. Im Neuen Testament hat dann Jesus selbst vom Heiligen Geist gesprochen. Er kündigt ihn als Anwalt und Tröster an, den der Vater uns in seinem Namen senden wird.

Doch wie werden die Drei: Vater – Sohn – Geist schließlich eine Person?

Vollkommene Liebe als Verbindung

Ich stelle es mir wieder vor wie bei einer Familie: Die Liebe zwischen zwei Menschen, die sich so richtig lieben, dass sie dasselbe denken, sehen und sprechen und sich immer einig sind, wird vollkommen in der Liebe zu einem Dritten. Wie zum Beispiel die Liebe von Eltern zu ihren Kindern.

Und so ist es auch bei Familie “Gott”: Wenn Gott absolut und total liebt, wie Jesus es uns klargemacht hat, dann kann die Familie “Gott” gar nicht nur aus einer Zweiergemeinschaft bestehen. Weil so richtige Liebe erst dann da ist, wenn zwei eins sind in der Liebe zu einem Dritten.

Und diese Person muss genau so vollkommen und göttlich sein, um in der vollkommenen Gemeinschaft von Jesus und seinem Vater ein wirklicher, ebenbürtiger Mitliebender zu sein. Und das ist der Heilige Geist! Ein göttlicher, vollkommener Mitliebender! Und die dritte Person in der „Familie Gott“.

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes

So würde ich zusammenfassend sagen: Der Heilige Geist ist die Liebe, die aus dem Vater und dem Sohn kommt und als liebende Verbindung zwischen ihnen bleibt und mit ihnen wirkt. Für meinen Sohn war die Frage am Küchentisch fürs erste geklärt.

Wer Christ werden will, wird bei der Taufe auf den einen Gott in drei Personen getauft. Damit erfüllen wir den Auftrag Jesu, der am Ende des Matthäus Evangeliums sagt: „…geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.”

 

Autorin und Sprecherin: Martina Melles

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