Brot prägt den Alltag. Welches Brot? Nur das vom Bäcker? Oder auch das Manna, das direkt von Gott kommt?
In Deutschland gibt es mittlerweile rund 3200 Brotsorten, sagen die Experten. Aber: Kennst du das? Da stehst du vor der Verkaufstheke beim Bäcker und bewunderst die vielen Backwaren und nimmst dann doch das Brot, das du fast immer kaufst oder das im Angebot ist. Was ist dein Lieblingsbrot? Eher das leichte Weizenbrot, oder doch besser das körnige Vollkornbrot, das schon nach einer Scheibe satt macht?
Brot vom Himmel
Als Gott die Israeliten aus Ägypten befreit, glauben sie in der Wüste verhungern zu müssen und beschweren sich deshalb bei Gott. Bestimmt kennst du auch dieses Gefühl, wenn du Hunger hast. Obwohl wahrscheinlich niemand von uns schon einmal richtig schlimm Hunger gelitten hat. Doch schlechte Laune und Reizbarkeit kann sich da schon einstellen. So war es auch bei den Israeliten, denen es um das nackte Überleben ging. Es stand also das Vertrauen in Gott auf dem Spiel. Darauf verspricht der Herr den Israeliten Brot regnen zu lassen.
Was sättigt mich?
Wir sind normalerweise nicht hungrig nach Brot, das unser Überleben sichert, aber doch nach einem tieferen Sinn. Zu manchen Zeiten stellt sich in unserem Leben dieses Gefühl der Trostlosigkeit oder der Unzufriedenheit ein. Gerade ist Ferien- und Urlaubszeit. Wir lassen es uns einmal besonders gut gehen. Wir wollen wieder auftanken für den Alltag. Das ist auch notwendig. Doch nach schönen Tagen der Erholung am Strand, in den Bergen oder dem eigenen Garten, kann uns trotzdem das Wesentliche fehlen und wir sind wieder genauso leer und hungrig wie vorher. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was dich wirklich sättigt? Was ist dir wichtig in deinem Leben?
Im Evangelium suchen die Menschen Jesus. Sie waren zuvor bei der Brotvermehrung dabei gewesen und sind dort satt geworden. „Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt“, sagt Jesus diesen Menschen, die ihn wegen „seinem“ Brot suchen. Er versichert ihnen: „Ich bin das Brot des Lebens“. Jesus macht den Leuten deutlich, dass sie nicht nur das Fladenbrot zum täglichen Leben brauchen, sondern dass auch ihre Seele und ihr Geist bei ihm Sättigung erfährt. Das bedeutet, wer Jesus zu sich nimmt, der braucht nicht mehr hungern oder Durst haben. Es geht hier um Glaube und Vertrauen, das die Menschen innerlich sättigt und erfüllt.
Woher beziehst du deine geistige Nahrung? Glaubst du, dass dieser Jesus von Nazareth auch deinen Hunger nach Geborgenheit, Vertrauen und Sinn im Leben sättigen kann? Kannst du glauben, dass Jesus dir in der Heiligen Schrift, aber besonders auch in der Eucharistie begegnet?
Tägliches Brot
Jesus lehrt uns im Vater-unser zu bitten: „Unser tägliches Brot gib uns heute…“. Welches Brot brauchen wir denn täglich? Wohl nicht nur das vom Bäcker, sondern jenes, welches uns auch innerlich froh macht: die Nähe zu Gott und zu unseren Mitmenschen; das Vertrauen, dass Gott es gut mit uns meint; die Dankbarkeit. All das ist auch „Brot“, das wir zum Leben nötig haben. Gott wird uns auch dieses Brot vom Himmel geben. Vielleicht in einem Wort aus der Bibel oder in einem Gottesdienst oder einfach durch ein Gespräch mit einer Person. Bitte Gott mal bewusst im Vater-unser, dir das zu geben, was auch dein Herz erfüllt und „satt“ macht.
Und wenn du diese Woche Brot einkaufst, denk daran, dass du auch Nahrung für deine Seele brauchst.
Sr. Lisa Renner OMI