Johannes Chrysostomos nannte sie die Apostelin der Apostel: Maria Magdalena. Auch dir kann Maria Magdalena helfen, Jesus zu begegnen. Eine Meditation.
Eine besondere Woche ist angesprochen. Die Karwoche. Am Sonntag werden wir in den Schrifttexten hören, dass Jesus auferstanden ist. Dass er den Tod besiegt und uns allen damit große Hoffnung geschenkt hat. Wie sehr Jesus das Leben anderer Menschen verändert hat, zeigt das Beispiel von Maria Magdalena in besonderer Weise. Ich möchte dich in dieser Woche einladen, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Denn der Glaube an Jesus Christus verändert auch heute noch Biografien. Der Kontakt mit Maria Magdalena geschieht über fünf Stationen ihres Lebens. Mach beim Hören ruhig eine Pause, oder höre die Folge einfach mehrmals.
Fünf Stationen
Die erste Station heißt: „Begegnen“. Maria erzählt: Meine Krankheit hat mich kein normales Leben führen lassen. Ich war ausgegrenzt und unfrei bei allem, was ich tat. Doch dann habe ich Jesus getroffen und er hat mich geheilt. Seine Worte und sein Handeln haben mein ganzes Leben verändert. Es hat mich so berührt, dass ich mich mit ihm auf dem Weg mache.
Kennst du das auch? Welche Begegnung hat dein Leben verändert?
Die zweite Station heißt „Bleiben“. Maria erzählt: Ich habe mich mit Jesus und seinen Jüngern auf den Weg gemacht – auf den Weg, der bis ans Kreuz führte. Und hier stehe ich nun. Ich habe Angst. Seine Freunde haben seinen letzten Weg nur noch aus der Entfernung verfolgt. Einige Menschen verspotten Jesus und sie schauen auch uns misstrauisch an. Es fällt mir schwer, hier zu bleiben und ihn so zu sehen.
Wo bist du geblieben, obwohl es einfacher gewesen wäre, zu gehen? Oder wo bleibst du gerade, ganz aktuell?
Die dritte Station heißt „Suchen“. Maria erzählt: Ich stehe hier am Grab und kann es nicht glauben. Das Grab ist leer. Der letzte Dienst, den ich Jesus noch hätte erweisen können, ist mir genommen worden. Und was soll ich jetzt tun? Wo soll ich ihn suchen? Wohin soll ich gehen?
Und du? Bist du auch auf der Suche?
Die vierte Station heißt „Ansprechen“. Maria erzählt: „Ich wünschte, der Gärtner würde mir einfach sagen, was mit Jesus passiert ist. Dann höre ich plötzlich meinen Namen. Es trifft mich im Innersten und in diesem Moment erkenne ich IHN. Kennst du das auch? Eine Stimme, die dich plötzlich abgesprochen hat oder dich anspricht – tief in deinem Innersten? Wer spricht dich an?
Die fünfte Station heißt „Erzählen“. Maria erzählt: Ich verstehe, dass er nicht zurückkommen kann. Darum werde ich seine Bitte erfüllen. Denn es soll weitergehen. Aber ausgerechnet durch mich? Eine Frau? Doch Jesus hat mich auserwählt! Jetzt kenne ich meinen Weg! Ich werde es allen erzählen!
Wem erzählst du von deinem Glauben?
Ein Anstoß werden
Ich persönlich bin von Maria Magdalena fasziniert. Umso mehr, je länger ich mich mit ihr unterhalte. Durch diese mutige Frau angestoßen, verbreitet sich die Botschaft, dass Jesus lebt, über den ganzen Erdkreis – von Generation zu Generation bis zu uns. Als Christen stehen wir in dieser Weitergabekette. Und es wäre schön, wenn Maria Magdalena auch dich ermutigt hat, über diese tiefen Fragen und Erfahrungen mit anderen zu sprechen – vielleicht ja gerade in dieser besonderen Woche.
Text und Ton: Eva-Maria Böhm