Hochmut kommt vor dem Shitstorm

Sich freuen über das Auto, Urlaub und Karriere? Kein Problem. Nur zu viel Protz und Bling-Bling kommt auch nicht gut: Mach dich heute auf die Suche nach richtigen Bezugspunkt für dein Leben.

Wer hat nicht schon einmal Großes von sich selbst behauptet? Vielleicht mit einer winzig kleinen Übertreibung… Naja gut, das Ergebnis wurde ein bisschen gepimpt, aber wer macht das nicht.
Und? Hat der Gegenüber es geglaubt, oder hat er nur einmal kräftig gelacht über so viel Selbstverliebtheit?

Ehrlicherweise: Wenn der Andere darüber lacht, dann ist das nicht einmal das Schlechteste, im Besten Fall stimmt man in das Lachen mit ein. Aber was ist, wenn wir anderen ein regelrechtes Trugbild von uns selbst vermitteln? Dann kommt der Hochmut vermutlich vor dem Fall. 

So richtige Hochstapelei ist wirklich lästig. Erstens ist sie leicht zu durchschauen. Und zweitens ist es fast schon eine Beleidigung, wenn da einer ständig behauptet, er weiß und kann alles besser. Warum nicht auch mal zugegeben, dass wir eben nicht allwissend sind. Das baut viel Druck ab, wenn wir uns zugestehen, nicht alles am Besten machen zu müssen.

Einladung zum Shitstorm

Der Hochmut ist keine neue Erfindung, ganz im Gegenteil, von Überheblichkeit und Arroganz spricht schon die Bibel. Und ganz schnell wurde auch Jesus in den Topf der Hochstapler gesteckt. Denn die Juden konnten einfach nicht mit seinen Anmaßungen umgehen. Jesus versprach dem, der an seinem Wort festhält, das ewige Leben und behauptete außerdem, Gott persönlich zu kennen. Das war natürlich schon ein echter Kracher für einen Zimmermannssohn.

Heute würde das wohl so aussehen: Wenn Jesus diese Aussagen heute Morgen bei Facebook gepostet, oder auf seinem Instagram-Account online gestellt hätte, dann gäb’s jetzt vermutlich einen ordentlichen Shitstorm.

Vergessen wir aber mal nicht, dass es bei Jesu Worte nicht um Unrecht geht. Er verspricht ewiges Leben. Und er distanziert sich auch vor dem Vorurteil ein Hochstapler zu sein. Im Johannesevangelium sagt er: „Wenn ich mich selbst verherrliche, ist meine Herrlichkeit nichts. Mein Vater ist es, der mich verherrlicht.“

Handfester Hochmut

Die Plattform für solche Wortwechsel war zurzeit Jesu nicht das Internet, sondern der Tempel. Der Shitstorm wurde mit Steinen ausgetragen, die angebliche Gerechtigkeit also handfest verteidigt. Um Gottes Willen, wo blieben da die guten Manieren?

Aber wo sind unsere guten Manieren, wenn wir uns etwas anmaßen? Wenn wir unseren Vorteil genießen?

Hochmütig sein, nur weil man der Chef ist. Angeben, weil man sich den Kreuzfahrturlaub noch eben geleistet hat. Vor Stolz zu platzen, weil man die eigene Meinung auf Biegen und Brechen durchgesetzt hat. Uff, das hört sich anstrengend an!

Natürlich darf man sich freuen über Auto, Urlaub und Karriere, aber wenn man diese Dinge als das Einzige erstrebenswerte ansieht, dann fühlt sich das traurig an in unserem Innern.

Den richtigen Bezugspunkt finden

Jesus spricht vom ewigen Leben, also das es nicht vorbei ist nach dem irdischen Dasein, das es noch weiter geht nach der ganzen Plagerei auf Erden. Das können wir ruhig glauben und unseren Alltag ins Verhältnis mit der Ewigkeit stellen. Dann ist das eigene Missgeschick von gestern auch nicht mehr so dramatisch und der Shitstorm gar nicht erst nötig.

Arsch-Hoch-Challenge des Tages

Im Gegensatz zum Shitstorm gibt es zum Glück auch Stürme der Begeisterung. Diese nennt man im Internet übrigens Candystorm, oder Lovestorm. Heute doch einfach mal einen Candystorm auf unsere Mitmenschen loslassen! Und wenn das dann auch noch analog geschieht, nämlich mit einer Umarmung, oder einem lieben Wort, dann gibt’s dafür ganz sicher einen Daumen hoch!

Raus aus den Federn, rein in die Challenge, ist ja schließlich Fastenzeit.

Autorin: Katrin Vogt
Sprecherin: Carolin Hoffmann

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